2012

Heiligabend 2012, 09:00 Uhr. Fabiola muss heute noch arbeiten. Draußen regnet es in Strömen. Ich sitze im Warmen und trinke einen leckeren Cappuccino. Eigentlich die richtige Zeit um das vergangene Sportjahr Revue passieren zu lassen.

Januar

Das Jahr war wieder ziemlich vollgepackt mit schönen Sachen. Direkt zu Anfang habe ich mir meine erste GPS-Uhr gegönnt. #makeitcount war von da an die Devise. Und das Ding motiviert ziemlich gut. Da läuft man auch durchaus mal einen Kilometer mehr, weil die Zahl dann doch schöner aussieht.

Februar

Einen Marathon als Trainingslauf war ich auch noch nie gelaufen, aber irgendwann ist immer das erste Mal. Beim maRRathon in Alphen a/d Rijn feierten 24 Teilnehmer den Geburtstag von Ronald Meijer besser bekannt als RunningRonald. Er wurde an diesem Tag 42 Jahre und 194 Tage alt, also brauchten wir auch „nur“ 42194 Meter zu laufen. Es war ein toller Tag, ein gelungener Trainingslauf mit einer perfekten Organisation durch Ronald, Miranda und die Kids Michelle und Wouter.

März

10 km Bestzeit. Und das im hohen Alter. Seit Januar waren Beate und ich mit unserem Projekt „Marathonbestzeit“ beschäftigt. Unser Plan wurde minutiös abgearbeitet. Und dann hau ich bei einem 10 km Lauf auch noch eine Bestzeit raus. Klasse. Endlich nochmal unter 45 Minuten. Das macht Spaß und Lust auf mehr.
Run Happy. Mehr als ein Spruch, es ist das Motto von Brooks. Ich hatte mich in einem schwachen Moment einfach mal als Testläufer beworben und wurde tatsächlich ausgewählt Brooks-Produkte zu testen. Kurze Zeit später kam dann auch schon das Testpaket, vollgestopft mit lauter schönen Dingen. Als „Messenger of Run Happy“ lief ich also ein halbes Jahr in Brooks Klamotten durch die Lande und es hat richtig Spaß gemacht. Hatte ich vorher eigentlich noch nie etwas von Brooks getragen, gehört die Marke jetzt für mich irgendwie dazu. Meine neueste Errungenschaft, der Brooks Glycerin, sollte mich in New York in den Central Park bringen, aber dazu später mehr…

April

Und dann war es tatsächlich soweit. Ostermontag in Utrecht sollte die Bestzeit fallen und sie fiel. Mit 03:40:57 bleiben wir deutlich unter der anvisierten Zielzeit von 03:45. Das Wetter war nicht besonders gut, dafür unsere Freude aber umso mehr. Ich liebe es, wenn Pläne funktionieren.
Nach einer Woche der Erholung ging es dann in’s Trainingslager nach Mallorca. Seit vielen Jahren fahren Joachim, Hansjörg, Willi und ich schon nach Mallorca um dort zwei Wochen die Insel unsicher zu machen. Doch dieses Jahr sollte alles anders werden. Wir öffneten das Trainingslager für weitere Mitfahrer und organisierten somit für 19 Teilnehmer das erste gieSom.com Triathlon Training Camp. Neben vielen Radtouren über die Insel, gab es natürlich auch Schwimm- und Laufeinheiten. Es waren zwei sehr schöne Wochen und ich glaube, den Teilnehmern hat es auch gefallen. Jedenfalls sind für die zweite Auflage (April 2013) jetzt schon 22 Teilnehmern angemeldet.

Mai

Schon traditionell startet meine Triathlonsaison immer mit der Sprintdistanz in Geel/Belgien. Diesmal nicht in großer PSV-Gruppe, aber mit Theo, Dagmar und Isa. Mit dabei als Supporter auch Fabiola. Wie immer ein schöner Wettkampf, nächstes Jahr bin ich sicher wieder dort am Start. Mitte Mai ging es dann mit dem PSV in die legendäre Sauerlandtour. 4 Tage Radfahren, jede Menge Kilometer, jede Menge Höhenmeter, jede Menge Spaß.
Und an den Wochenende immer lange Läufe mit Fabiola. Seit 2 Jahren läuft sie jetzt und es wird immer schöner gemeinsam mit ihr durch Zeeland zu rennen. Unser Ziel ist der New York Marathon im November, aber dazu später mehr …

Juni

Ein Monat, der irgendwie immer zu kurz ist. Bonn-Triathlon, Zeeland-Triathlon, Halve van Stein, Polizei-Landesmeisterschaft im Einzelzeitfahren, Familienloop, alles muss rein. Das wurde eng, hat aber mal wieder geklappt. Stein war der Hammer. Gut organisiert, aber verdammt schlechtes Wetter. Ich habe 6 Stunden gefroren und die einzige Disziplin bei der es nicht geregnet hat, war das Schwimmen. Das war schon grenzwertig.
Bei den Polizei-Landesmeisterschaften durfte ich im Einzelzeitfahren über 20 km in der Gästeklasse starten. In dieser Klasse sind nicht wirklich viele am Start, ein Podiumplatz sollte also drin sein. Es wurde Platz 2 in 00:30:26. 20 km volle Pulle fahren tut richtig weh. Bei km 5 kam mir das Frühstück gefährlich weit nach oben, ich konnte es aber gerade noch im Zaum halten. Junge, junge ….
Zum Monatsausklang dann wie jedes Jahr den PZC-Familieloop in Vlissingen gelaufen. Den gibt es jetzt seit 5 Jahren und ich war jedesmal dabei. Nächstes Jahr könnte die Serie aber reißen, wenn die Anmeldung zum Brugge-Triathlon klappt. Beides findet am gleichen Tag statt. Schaun wer mal.

Juli

Hier ist immer viel Platz. Drängelt es sich im Juni, ist im Juli alles etwas ruhiger. Mehr Zeit also um richtig zu trainieren. Der Ironman 70.3 in Antwerpen steht auf dem Programm, gemeinsam mit Joachim und Beate, die dort ihre erste Halbdistanz ablegen wollte. Und das auch machte und wie. Als dritte ihrer AK und sehr deutlich unter 6 Stunden kam sie glücklich und zufrieden im Ziel an. Joachim gewann sogar seine AK und hätte sich für die WM in Las Vegas qualifiziert, wenn er denn gewollt hätte. Und bei mir lief es auch super. 3 Jahre älter aber 3 Minuten schneller als 2009. So darf es weitergehen.

August

Seit dem 01.08. bin ich selbstständig, na ja, zumindest teilweise. Joachim und ich haben die gieSom.cm GbR gegründet um unsere diversen Aktivitäten rechtlich und steuerlich auf solide Füße zu stellen. Man darf gespannt sein, wir sind es auf jeden Fall.

Lüttich-Bastogne-Lüttich. Ein Radklassiker, den es auch als Tourversion gibt. 245 km und 4000 Höhenmeter sind schon eine echte Herausforderung. Zwischendurch gab es Steigungen, die mich den Veranstalter verfluchen liessen. Aber jammern nützt nichts, also weiter und durch. Es war eine tolle Tour, die man mal gemacht haben sollte.
Der Schotsman-Triathlon in Kamperland gehört zu meinen Klassikern, habe ich doch hier 2006 meinen ersten Triathlon überhaupt gemacht. Ich komme also immer wieder gerne hierher zurück, vielleicht aber dieses Jahr zum letzten Mal. Der Cheforganisator stoppt und man sucht nach neuen Organisatoren. Wäre schade, wenn dieser Triathlon von der Bildfläche verschwindet.

September

Jeden ersten Mittwoch im September findet der Zwintriathlon statt. Seit 2007 starte ich dort ununterbrochen. Ein toller Wettkampf, der in Sluis/Niederlande startet und in Knokke/Belgien endet. Super organisiert. Immer innerhalb eines Tages ausgebucht. Aber bis jetzt habe ich jedes Mal einen Startplatz bekommen können. Also auch dieses Jahr wieder. Der Wind ist hier mein ständiger Begleiter und kostet richtig Kraft auf der Radstrecke aber beim Laufen auf dem Boulevard von Knokke geniess ich jedes Jahr die Atmosphäre und haue oft eine gute Laufzeit raus.
Da das aber alles so schön ist, haben wir dieses Mal nur 3 Tage später noch den Politietriathlon in Spijkenisse auf das Programm gesetzt. Wir starten dort in der Polizeiwertung und ich hatte mir vorher ausgerechnet, dass Joachim dort holländischer Polizeimeister werden könnte. Gesagt, getan. Er kam, sah und siegte.
2 Kurzdistanzen in 4 Tagen sind aber nicht zu unterschätzen. Meine Beine fanden das jetzt irgendwie doch zuviel des Guten, haben aber noch tapfer bis in’s Ziel durchgehalten. Und ich war sogar in Spijkenisse schneller unterwegs als in Knokke. Kaum zu glauben.

Oktober

Der letzte Monat vor dem großen Höhepunkt, dem New York Marathon. Zeit für lange Läufe mit Fabiola, die jetzt doch langsam nervös wurde. Es sollte ihr erster Marathon werden. Zwei Jahre hat sie trainiert. Sie war bereit, jetzt muss es nur noch November werden. Aber dazu später mehr …
Der erste gieSom.com sport workshop in Bonn. Mehr als 20 Teilnehmer, kompetente Dozenten, Thema: Laufen. Den Rückmeldungen nach zu urteilen war es eine gelungene Premiere. Nächstes Jahr werden wir insgesamt vier workshops anbieten und ganz aktuell: Eine Saisonabschlussfahrt zum Mont Ventoux. Die Einzelheiten werden aber noch nicht verraten.

November

Der New York Marathon. Der Marathon, der keiner war. Dienstags sollten wir Richtung New York abfliegen, kurz nachdem Orkan Sandy dort eine Spur der Verwüstung hinterlassen hatte. Montags hören wir, dass unser Flug storniert wird. Ein paar Stunden später erfahren wir, dass wir jetzt am Freitag fliegen. Zuerst von Düsseldorf nach Frankfurt, dann weiter nach Philadelphia und von dort mit dem Bus nach New York. Ach du je, aber findet der Marathon überhaupt statt? Wie ist die Situation vor Ort? Als am Mittwoch Abend der New Yorker Bürgermeister bekannt gibt, dass der Marathon stattfindet, sind wir erleichtert. Also am Freitag ganz früh nach Düsseldorf und los geht die lange Tour. Als wir in Philadelphia ankommen erfahren wir, dass der Marathon abgesagt wurde. Die ganze Truppe, wir waren mit den Holland Runners unterwegs, war entsetzt, enttäuscht und müde. Als wir dann in New York ankamen und wir auch nicht in unser geplantes Hotel konnten, war der Tag gelaufen.  Am nächsten Tag also nochmal umziehen und dann ging es zur Marathon-Messe um die Startunterlagen abzuholen.  Das Finishershirt und die Startnummer werden sicher irgendwann mal Sammlerwert haben. Die Stimmung dort war etwas gedrückt versteht sich. Die Absage des Marathon konnte aber jeder, auch wir, vollkommen nachvollziehen. Warum man allerdings am Mittwoch noch großspurig grünes Licht gab um dann am Freitag zurückzurudern bleibt unklar. Wir machten das Beste draus, haben neue Freunde kennengelernt (hoppa) und uns die Stadt angeschaut. New York ist schon eine wahnsinnige Stadt.

Dezember

Nach einer längeren Ruhepause geht es jetzt wieder los. Mein Ziel für 2013 sind die 60 von Texel. Zum ersten Mal mehr als ein Marathon, 60 km rund um Texel. Das soll es sein.  Der Trainingsplan ist geschrieben, die ersten Testwettkämpfe sind gebucht und dier ersten etwas längeren Läufe sind auch schon absolviert. Beate wird wieder mit dabei sein, gemeinsam trainieren wir jetzt bis Ende März um dann am Ostermontag die Herausforderung anzunehmen.  Auch Dian ist in Texel am Start und Fabiola kommt als Support mit. Bei so viel weiblicher Begleitung, kann doch eigentlich nichts mehr schief gehen.
Aber auch neben Texel habe ich noch weitere schöne Wettkämpfe geplant und hoffe, dass die Knochen halten.

Mittlerweile hat Fabiola auch Feierabend. Der Regen hat auch aufgehört, vielleicht sollte ich noch ein Ründchen laufen gehen?

Ich freue mich auf jeden Fall auf 2013. Run, Bike and Swim Happy!!

3 Kommentare auf “2012”

  1. Dirk sagt:

    Hallo Coach,
    was für ein Jahr. Was Du da alles erlebt hast.
    Ich wünsche Dir und Joachim immer ausgebuchte Seminare mit giesom.com
    Klasse Idee und auch die richtigen beiden an der Spitze.
    Freue mich auf 2013 mit dir und Joachim wieder als Coach an meiner Seite. Diesmal auch auf der Wettkampfstrecke.
    Alles Gute, Gesundheit und das ereichen Deiner Ziele in 2013.

  2. Joachim sagt:

    Das meinte ich damit 😉
    – was für ein Jahr!!!

    Gruß aus Bonn

  3. John sagt:

    Hallo Günter,

    sehr schöner Rückblick, der wieder einmal sehr motiviert:) Das mit dem NY Marathon hatte ich gar nicht mitbekommen, aber vielleicht klappt es ja beim nächsten Mal! Ich träume ja auch nach wie vor von der Teilnahme, was aber sicher noch etwas dauern wird. Frohe Weihnachten und alles Gute für das neue (Triathlon / Ultramarathon) Jahr!

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